Am vergangenen Sonntag ging es in den Pfälzer Wald, wo die Kalmit Ziel unserer herbstlichen Wanderung war. Diese gilt mit einer Höhe von 673 m über Normalnull als „der schönste Aussichstberg der Pfalz“ und vom Herbst erwarteten wir schöne Farben und eine tolle Stimmung im Wald. Start unserer Tour war Maikammer und wir nahmen nicht den kürzesten Weg zur Kalmit, sondern querten zunächst nach St. Martin, wo wir den Hochberg (635 m) „besteigen“ wollten. Auf dem Weg dorthin wird den Ausläufern des Pfälzer Walds am Rand der Kalmit Wein angebaut und auch an anderen Früchten konnten wir sehen, dass hier im Regelfall die Sonne scheint.


Zu unserer Wanderung lies sich die Sonne allerdings nicht blicken und so stapften wir bei bedecktem Himmel und ohne Fernsicht oberhalb der Weinberge und unterhalb des Waldes in Richtung Hochberg. Schade eigentlich, denn die Farben der Weinhänge wären ein wirklich tolles Fotomotiv geworden, wäre es nicht so trüb gewesen. Der Weg zum Hochberg ist ein Wanderweg, teilweise breit, ab und zu auch mal etwas schmaler, aber jederzeit gut zu gehen. Zwar wurde uns zu Beginn eine „Felsensteige“ versprochen (siehe obiges Foto), doch auf diese warte ich immer noch. Der Pfälzerwald-Verein versprach hier ein wenig zu viel…



Durch den herbstlichen Wald stiegen wir langsam nach oben, wobei es keinerlei steile Stücke zu bewältigen gab. Außerdem konzentrierte sich, wie wir später feststellen sollten, die große Mehrheit der Wanderer auf die benachbarte Kalmit, so dass wir am Hochberg weitgehend allein waren. So auch am Schornsteinfelsen, kurz vor dem „Gipfel“, wo man normalerweise die Aussicht genießen kann. Es sei denn, es ist neblig…

Der „Gipfel“ des Hochbergs war schnell erreicht, auch weil der Weg gut ausgeschildert war. Das war danach nicht mehr der Fall und wir mussten etwas improvisieren, beziehungsweise uns auf unser Bauchgefühl verlassen. So kam es auch, dass wir (zumindest gefühlt) beim Abstieg den Berg ein oder zweimal umrundeten, bevor wir den Übergang zur Kalmit erwischten.

Nachdem wir die Totenkopfstraße (heißt wirlich so!) gequert hatten, ging es zunächst auf den Hüttenberg, wo wir bei der Hüttenberghütte erneut feststellen mussten, dass wir am „schönsten Aussichtsberg der Pfalz“ wohl alles, nur keine schöne Aussicht genießen können würden. Erneut versank die Fernsicht im Trüben.

Im Anschluss ging es durch das Felsenmeer die restlichen Meter zur Kalmit hoch. Das Felsenmeer ist nicht nur bei Wanderern, sondern auch bei Boulderern bekannt, wie man auch teilweise leider an den Spuren sehen kann. An dieser Stelle sei allen Boulderern die es noch nicht wussten gesagt, dass man an Sandstein Magnesia weder benutzt noch braucht!


Am „Gipfel“ der Kalmit wartete immer noch keine Fernsicht auf uns, aber stattdessen gab es im Kalmithaus typische pfälzer Küche und das kompensierte die mangelnde Aussicht zumindest ein bisschen. Im Übrigen kann man den Großteil der Strecke auch mit dem Bus oder auch mit dem Auto absolvieren. Entsprechend viel Andrang herrschte dann auch vor Ort.



Nach unserer Stärkung ging es auf direktem Weg zurück nach Maikammer, wobei man entlang des Weges durch die Kiefernwälder auch mal den Kopf einziehen muss. Im Übrigen mündet der grün-weiß markierte Wanderweg bei Maikammer auf den Pfälzer Keschdeweg. Wer Maronen sammeln möchte, kann sich dort problemlos innerhalb von Minuten die Taschen oder auch Eimer füllen…



Zurück am Parkplatz ging ein schöner Tag im Pfälzer Wald zu Ende und zusammenfassend kann ich sagen, dass es mir dort gut gefallen hat. Wenn man nicht auf den bekannten Hügel (Kalmit), sondern auch auf die eher unbeachteten Anhöhen (Hochberg) geht, findet man auch seine Ruhe. Aus der Kurpfalz kommend ist der Pfälzer Wald schnell erreicht und eine kleine Abwechslung zum Odenwald, so dass es glaube ich nicht mein letzter Ausflug in die Pfalz sein wird.
In diesem Sinne
Martin
Hallo Martin,
den „Felssteig“ gibt es schon, dazu muss man aber den ausgeschilderten Weg verlassen und von Süden her auf den Gipfel steigen. Da geht ein schmaler Pfad durch ein kleines Felsmeer. Er ist an einigen Stellen recht steil und zumindest bei feuchtem Wetter nur mit Wanderschuhen zu bewältigen.